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20.06.2025

Der erste AusFLUG: Pilotprojekt „RobbenBlick“ startet in die praktische Phase

Blick von der Bessinschen Schaar Richtung Fährinsel und Gellen.

Das Pilotprojekt „RobbenBlick“ ist offiziell gestartet: An der Küste Mecklenburg-Vorpommerns sammelte das Team der Jade Hochschule tausende Luftbilddaten.

Mitte Juni begann die KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz in Zusammenarbeit mit der Jade Hochschule am Campus Wilhelmshaven und dem WWF-Ostseebüro Stralsund mit der praktischen Umsetzung des Pilotprojekts „RobbenBlick“.

Ziel des Projektes ist es, die Erfassung von Robbenbeständen entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns mittels KI zu automatisieren. Auf diese Weise sollen belastbare Informationen für den Naturschutz schneller erhoben werden – und das, ohne die Tiere zu stören. Die automatisierte Erfassung soll perspektivisch auch zur Erfüllung bestehender Berichtspflichten beitragen. So ist Deutschland verpflichtet, regelmäßig Daten zur Robbenpopulation an HELCOM zu übermitteln – die zwischenstaatliche Kommission zum Schutz der Meeresumwelt im Ostseeraum.

Blick von oben aus dem Flugzeug: Zu sehen ist ein Teil der Tragläche, das Meer sowie die Insel Rügen.
Blick von Hiddensee Richtung Bug (Rügen).

Luftige Mission: Robben zählen aus der Vogelperspektive

Ausgangspunkt der Erhebungen war der Flugplatz Güttin auf der Insel Rügen. Von dort aus flogen die Piloten Prof. Jens Wellhausen und Martin Kumm das Forschungsflugzeug der Jade Hochschule Wilhelmshaven in zahlreichen Schleifen entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns – bei strahlendem Sonnenschein und besten Bedingungen Das Team der KI-Ideenwerkstatt durfte die erste Messkampagne der Jade Hochschule an der Ostsee begleiten.

 

 

Ein offener Außenlastbehälter sitzt unter einer Tragfläche eines Leichtflugzeugs.
Außenlastbehälter (offen) mit verdeckter Sensorik und Kamera zur Aufnahme der Robben.

Tausende Bilddaten für das KI-Training

Nach mehreren Stunden in der Luft kehrte das Team zur Landebahn zurück. Auf der Speicherkarte: tausende hochauflösende Bilddaten – die Grundlage für den nächsten entscheidenden Schritt. Bevor die KI mit dem Training beginnen kann, müssen die Aufnahmen zunächst annotiert werden: Robben werden dabei auf den Bildern präzise markiert und als solche gekennzeichnet. Diese aufwändige Vorarbeit übernehmen in den kommenden Wochen Expert*innen des WWF Stralsund in Zusammenarbeit mit der KI-Ideenwerkstatt. So entsteht die Basis dafür, dass die KI später zuverlässig zwischen Robben und anderen Objekten wie großen Steinen oder Treibgut unterscheiden kann.

RobbenBlick ist eines von acht aktuellen Pilotprojekten der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz. Ein Jahr lang unterstützen wir sie bei der Umsetzung ihrer Projekte. 

Vor einem Leichtflugzeug stehen drei Männer
Das Team der Jade Hochschule: v.l.n.r. Jens Wellhausen, Martin Kumm, Tobias Schmid

KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz
c/o Impact Hub
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