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10.06.2025

KI-Ideenwerkstatt auf dem Umweltfestival: Muss ich KI verstehen, um sie nutzen zu können?

Diese und viele weitere Fragen beantwortete das Team der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz am 1. Juni beim Umweltfestival, welches zum 30. Jubiläum unter dem Motto „Jetzt erst recht!“ am Brandenburger Tor in Berlin stattfand.

Über 300 Besucher*innen informierten sich bei uns über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz für Umwelt- und Naturschutz und stellten Fragen wie: „Braucht man KI für den Umweltschutz wirklich?“, „Wie erkennt KI Schadstoffe?“ oder „Kann meine 13-jährige Tochter eure Workshops besuchen?“.

Carsten Schneider, neuer Bundesumweltminister, brachte es in seiner Ansprache auf den Punkt: „Ich glaube, es gibt ein ganz festes Bedürfnis aller Menschen, dass wir eine intakte Natur haben. […] Umweltschutz ist ein Menschenrecht.“ Und genau das ist auch Motivation und Antriebsfeder unserer Arbeit in der KI-Ideenwerkstatt.

Auf einer großen Bühne stehen mehrere Personen. Der Bundesumweltminister spricht ins Mikrofon. Im Hintergrund hängt ein großes Banner mit der Aufschrift Umweltfestival.
Carsten Schneider, neuer Bundesumweltminister, auf der Hauptbühne am Brandenburger Tor.

Vögel am Gesang erkennen

Wie sich beispielsweise Vögel mit KI anhand ihrer Gesänge identifizieren lassen, erklärten unsere Expert*innen Clara Isakowitsch, Phillip Lücking und Clemens Gruber am Beispiel des BirdNET-Pi, einem Raspberry Pi mit Mikrofon, der Vogelarten automatisch erkennt. Die Daten können auch einer Forschungsplattform zur Verfügung gestellt werden. So lassen sich Vogelbestände erfassen, Veränderungen dokumentieren und Artenkenntnis fördern. Denn: Nur wer Arten kennt, wird sie auch schützen.

Ein Mann und eine Frau im Gespräch. Neben ihnen steht ein Bildschirm und eine große Flagge der KI Ideenwerkstatt. Im Hintergrund ist ein weiterer Stand zu sehen.
Clemens Gruber erklärt einer Besucherin die Funktionsweise des BirdNET -Pi.

Pilotprojekt ToxFox: KI gegen Schadstoffe

Andere Einsatzgebiete von KI im Umwelt- und Naturschutz sind Foto-Apps zur Pflanzenerkennung, Anwendungen, die beim Insektenzählen unterstützen oder Apps zur Identifikation von Schadstoffen. Im Rahmen unseres Pilotprojekts mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) stellten wir die ToxFox-App vor. Sie ermöglicht Konsument*innen, Schadstoffe in Alltagsprodukten wie Kosmetika, Spielzeug oder Möbeln schnell zu erkennen – einfach per Barcode-Scan oder per „Giftfrage“ direkt an den Hersteller. 

Gemeinsam mit Janna Kuhlmann, Chemikerin und Mitarbeiterin im Team ToxFox des BUND, testeten Besucher*innen live Produkte und zeigten dabei reges Interesse. Die App wurde bereits über eine Million Mal heruntergeladen. Nächster Schritt: eine KI-basierte Bilderkennung, die Inhaltsstoffe direkt von Verpackungen liest und diese auch bei spiegelnden oder gebogenen Flächen und sogar mit Rechtschreibfehlern korrekt interpretieren kann. Die Umsetzung ist in Vorbereitung.

Ein Mann unterhält sich mit einer Frau und einem weiteren Mann vor dem orangenen Bus der KI Ideenwerkstatt. Neben ihnen steht ein Plakat.
Janna Kuhlmann (r.,ToxFox/BUND) und Phillip Lücking (KI-Ideenwerkstatt) erklären die Verwendung der ToxFox-App anhand von Drogerieprodukten.

BOT or NOT

Die natürliche Intelligenz war gefragt beim Quiz „BOT or NOT“. Stefan Ullrich von der KI-Ideenwerkstatt befragte die für Schatten dankbaren Quiz-Teilnehmer*innen danach, ob es Tiere wie die Wandelnde Geige, den Wolpertinger, den Stinthengst oder die Erdhenne wirklich gibt oder ob es Erfindungen der KI seien. Keine einfache Frage, aber mit etwas Artenkenntnis lässt sich beispielsweise die Wandelnde Geige ganz klar den Fangschrecken zuordnen und ist tatsächlich ein Insekt!

An einem Sonnenschirm hängt ein Zettel mit den Begriffen Biermolch? und Ohrwurm?. Davor steht ein Mann mit dem Rücken zur Kamera. Das Bild ist im Hintergrund verschwommen.
Stefan Ullrich befragt unsere Gäste nach ihrer Artenkenntnis: Biermolch, Ohrwurm – gibt es sie wirklich?

KI neugierig entdecken

Das Team der KI-Ideenwerkstatt hat besonders gefreut, wie viel Zuspruch es für den sinnvollen Einsatz von KI im Umweltschutz gab. Die Fragen der Besucher*innen führten zu vielen interessanten Gesprächen, die manchmal auf Skepsis, meistens aber auf Neugier basierten. Der beste Weg zum Verständnis für Künstliche Intelligenz ist unserer Meinung nach: Learning by Making. Wer verstehen will, wie KI funktioniert, sollte selbst ausprobieren, programmieren und gestalten.

Die nächsten Chancen, KI im Umweltschutz näher zu entdecken, gibt’s bei unseren vielen Veranstaltungen, Workshops und Themenabenden in der KI-Ideenwerkstatt! 

Das Team der KI Ideenwerkstatt steht vor dem orangenen Bus mit der Aufschrift KI für alle on Tour
Der Bus der KI-Ideenwerkstatt ist weiter on Tour und fährt in diesem Jahr noch viele Stationen in Deutschland an.

Kontakt

KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz
c/o Impact Hub
Rollbergstr. 28A
12053 Berlin
+49 30 72618 0959 E-Mail schreiben