KI-Ideenwerkstatt beim Informatikfestival in Potsdam
© ZUG/Reinhard Messerschmidt
Serious Games, Vorträge, Workshops und Netzwerkarbeit: Beim diesjährigen Informatikfestival der Gesellschaft für Informatik in Potsdam war das Team der KI-Ideenwerkstatt mit verschiedenen Angeboten im Programm vertreten.
Das Informatikfestival der Gesellschaft für Informatik fand dieses Jahr vom 16.-19. September am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam statt. Unter dem Motto „The Wide Open: Offenheit von Source bis Science“ diskutierten Fachleute aus Wissenschaft und Praxis über eine große Bandbreite an Themen: Künstliche Intelligenz, Green Coding, Data Literacy und Data Science, Forschungsdaten, Internet of Everything und Industrie 4.0, sichere und zuverlässige Systeme, Autonomes Fahren und Mobilität, Quantencomputing, Digital Health, Robotik, Software Engineering, Ethik in der Digitalisierung sowie Informatik-Didaktik. Das Team der KI-Ideenwerkstatt war gleich mehrfach mit verschiedenen Angeboten im Programm vertreten.
Zum Auftakt lud das Team der KI-Ideenwerkstatt – vertreten durch Stefan Ullrich, Reinhard Messerschmidt und Katharina Metz – am KI-Bus zu informativen Fachgesprächen im Sonnenschein ein. Dabei ging es um die Rolle von KI im Umweltschutz und unsere Pilotprojekte, aber auch um konkrete Anwendungsfälle: Mit dabei war der BirdNet-Pi-Demonstrator, ein smartes Vogelhäuschen, das Vogelstimmen mit KI automatisch identifiziert.

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Komplexe Themen spielerisch erfassen
Gemeinsam mit dem Civic Data Lab, unserem Schwesterprojekt der Dachinitiative Civic Coding, haben wir einen spannenden „Serious Games“-Workshop durchgeführt. Dort drehte sich alles um Spiele, die nicht nur unterhalten, sondern Wissen vermitteln, gesellschaftliche Fragen aufgreifen und den Zugang zu komplexen Themen erleichtern sollen. Zum Auftakt wurde die Beta-Version des Diskussionsspiels „Converse & Conserve“ getestet, das am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft entwickelt wurde. Nach der Kaffeepause spielten die Teilnehmenden gemeinsam das vom Civic Data Lab konzeptionierte Spiel „Data Heroes“. Die Serious Games kamen sehr gut an und inspirierten zu vielen neuen Ideen: Am Ende des Workshops haben die Teilnehmenden eine eigene Spielerweiterung für Data Heroes entwickelt, und zwar mit einem Fokus auf Umweltdaten.
Verantwortungsvoller Umgang mit KI ist wichtiger denn je
Auf der EnviroInfo2025, der zeitgleich am selben Ort stattfindenden Konferenz für Umweltinformatik, stellten Max Schulze und Reinhard Messerschmidt am Donnerstag das White Paper „AI takes its toll – minimising ecological and societal costs“ vor, dass sie zusammen mit Jessica Stüer und Stefan Ullrich verfasst haben. Die ökologischen und sozialen Folgen von KI verschärfen sich trotz Effizienzsteigerungen exponentiell. Um die planetaren Grenzen nicht zu sprengen, komme es nun mehr denn je auf die verantwortungsvolle Anwendung an.
Am letzten Konferenztag führte Stefan Ullrich als Teil des Netzwerks Bits & Bäume einen kreativen Bildungstag durch. Die ganztägige Veranstaltung, bei der u.a. auch die Jungen Tüftler*innen mitmachten, war für Studierende und Dozierende pädagogischer Studiengänge, Lehrpersonen und Schulleitungen sowie Referent*innen in Bildungsabteilungen von Umwelt- oder Digitalorganisationen konzipiert. Die Teilnehmenden betonten die Wichtigkeit der Verbindung von Umweltbildung mit kritischer AI Literacy, die fächerübergreifend erfolgen muss. Die dafür notwendigen Materialien liegen in Form von Offenen Bildungsressourcen (OER) vor, besonders hervorzuheben ist dabei „Umwelt im Unterricht“, ein Angebot des Bundesumweltministeriums (BMUKN). Die Konzeption und Gestaltung der Inhalte und Formate werden im Auftrag des Ministeriums von der Bildungsorganisation mycelia gGmbH erstellt, die in diesem Workshop die Teilnehmenden zu kritischen Kommentaren ermutigte. Alle Vortragenden waren sich bewusst, dass angesichts der aktuellen Entwicklungen jedes Bildungsprojekt immer auch ein lernendes Projekt sein muss, das vom Mitmachen lebt.