„KI-Ideenwerkstatt X Prototype Fund Hardware": Eine einzigartige Erfolgsgeschichte
© ZUG / Jens Jeske
Die Pilotprojekte des Ideenwettbewerbs trafen sich bei der Open Source Hardware Konferenz in Chemnitz und stellten ihre Projektergebnisse vor.
Die 2. Open Source Hardware Konferenz (OSHK 2025) fand am 24. und 25. November 2025 in Chemnitz statt. Es waren zwei Tage voller spannender Vorträge, praxisnaher Workshops und innovativer Demonstratoren aus dem Bereich Open Source Hardware. Mit dabei: Die KI-Ideenwerkstatt und die innovativen Pilotprojekte, die im Rahmen des Ideenwettbewerbs „KI-Ideenwerkstatt X Prototype Fund Hardware: Offene Technologien für den Umweltschutz“ ausgezeichnet wurden. Nach einer spannenden Podiumsdiskussion zum Thema offene Innovationskultur stellten alle Projekte ihre Ergebnisse vor und diskutierten angeregt mit den Teilnehmenden.
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Projektstart im Herbst 2024
In Kooperation mit der Open Knowledge Foundation ist es der KI-Ideenwerkstatt im Herbst 2024 gelungen, ein besonders innovatives Förderformat auf die Beine zu stellen. Obwohl das Thema offene Hardware-Sensorik für KI im Umweltschutz eher ein Nischenthema ist, haben sich fast 50 Projekte beworben. Nach einer kriteriengeleiteten Auswahl durch eine fachkundige Jury wurden die Gewinnerprojekte im Rahmen des Festivals der KI-Ideenwerkstatt Mitte November bei einer feierlichen Preisverleihung vorgestellt.
Fünf ausgewählte Projekte erhielten jeweils 24.500 Euro für ihre kreativen Ideen in der Entwicklung von offenen Technologien für den Umweltschutz. Ein Sonderpreis über 5.000 Euro ging an das Projekt DigitZ. Die Preisträger*innen waren:
- KIM – KI-basiertes Insektenmonitoring
Dieses System ermöglicht die automatisierte Klassifikation und Erfassung von Insekten mithilfe von Kameratechnik und künstlicher Intelligenz. Es eignet sich für Monitoringprogramme, Forschung und Naturschutzarbeit.
- KI-Verleihstation
Das Open-Source-System ermöglicht die Reservierung, Ausgabe und Rückgabe von Geräten mittels KI-gestützter Objekterkennung. Es kann unter anderem in Leihstationen, Bibliotheken oder Werkzeugverleihen eingesetzt werden.
- UrbanClimate
Das Modellierungs- und Analysewerkzeug stellt urbane Klimadaten verständlich dar und unterstützt Kommunen und Initiativen dabei, lokale Hitze- und Klimaeffekte besser nachzuvollziehen.
- OpenRiverSense
Das Projekt entwickelt kostengünstige Open-Hardware-Sensoren, die Wasserparameter in kleineren Fließgewässern erfassen, Daten per KI auswerten und online verfügbar machen. Damit unterstützt das Projekt den Gewässerschutz.
- Wurmkompostierung 5.0
Dieses System verbindet Sensorik mit KI-Analysen, um Wurmkompostieranlagen hinsichtlich Feuchtigkeit, Temperatur und Aktivität zu überwachen. Es unterstützt eine nachhaltige Abfallverwertung im kleinen wie im großen Maßstab.
- DigitZ – Digitale Gartenzwerge
Die kleinen Sensoreinheiten erfassen Umweltparameter wie Bodenfeuchte oder Temperatur und werten sie mithilfe von KI aus. Sie eignen sich besonders für Citizen-Science-Projekte und die urbane Ökologie.
Zum Ende der einjährigen Projektlaufzeit können wir nicht nur auf spannende Projektergebnisse, sondern auch eine tolle Zusammenarbeit mit den Projektverantwortlichen bei den regelmäßigen Vernetzungstreffen zurückblicken. Der Prototype Fund Hardware ermöglichte zu Beginn durch bereits eingespielte Prozesse und ein erprobtes Onlineportal den reibungslosen Ablauf der Vernetzungstreffen. Das Team der KI-Ideenwerkstatt konnte die Projekte darüber hinaus bei der Vernetzung, u. a. im Citizen Science Bereich, und mit anderen Angeboten bedarfsgerecht unterstützen: von der Nutzung eines 3D-Druckers über gezielte Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Vernetzung mit Kooperationskontakten und möglichen Anschlussförderungen. Die Projektergebnisse werden zudem im Datenportal umwelt.info veröffentlicht.
Succes Story OpenRiverSense
Besonders hervorzuheben ist das Projekt OpenRiverSense: der Start des Messbetriebs in Jena hat sehr großes öffentliches Interesse hervorgerufen - von Lokalzeitungen über überregionale Leitmedien bis hin zu einem Videobeitrag im Fernsehen. Zustande kam die Verbindung nach Jena durch eine Kooperation mit dem Citizen Science Projekt FLOW, das OpenRiverSense auf der eigenen Projektkonferenz vorstellte. Ein Gespräch auf einer Veranstaltungen der KI-Ideenwerkstatt mit dem Hinweis auf einen offenen Call führte dann schließlich zur Förderung eines komplementären Anschlussprojekts durch die ESA mit 50.000 Euro sowie eines weiteren als Pilotprojekt am KI-Servicezentrum des Hasso-Plattner-Instituts, dessen KI-Rechenzentrum ab 2026 für Prognosemodellierungen genutzt wird.
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