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07.07.2025

KI und Hitze: Urban Climate zeigt smarte Lösungen für heiße Städte

Willi Weitzel, Rainer Wieland, Kristina Sinemus im Gespräch vor dem Urban-Climate-Stand bei der KI-Tour in Bensheim

Bei über 30 Grad zeigte das Projekt Urban Climate auf der KI-Tour in Bensheim, wie Schüler*innen mithilfe von KI städtische Hitzeinseln erkennen – und kühle Rückzugsorte schaffen.

Am Samstag, den 30.6.2025, machte die KI-Tour KI macht Zukunft - Hessen spricht über Künstliche Intelligenz – eine Dialogveranstaltung des hessischen Ministeriums für Digitalisierung und Innovation – in Bensheim Halt. Die Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus und der Moderator Willi Weitzel (bekannt aus der Kindersendung „Willi wills wissen“) traten mit Bürger*innen aus und um Bensheim in den Austausch über Chancen und Herausforderungen von KI. Präsentiert wurden praxisnahe KI-Lösungen – z.B. ein KI-System, das in der medizinischen Diagnostik zum Einsatz kommt, ein Pflegeroboter oder eine KI-gestützte Anwendung für das Straßenzustandsmonitoring. 

Mit dabei war auch das Projekt „Urban Climate“ der Karl-Kübel-Schule in Bensheim. Mithilfe von Wetter- und Bodensensoren, Satellitendaten, dem Open-Source LoRaWAN-Netzwerk ChirpStack und einem weiterentwickelten CNN (Convolutional Neural Network) messen Schüler*innen Mikroklimadaten und analysieren sie mithilfe von KI. Hitzeinseln können so detektiert und kühlere Rückzugsorte in der Stadt identifiziert werden, die an Hitzetagen Erholung bieten und das Stadtklima positiv beeinflussen. Das Projekt Urban Climate leistet somit einen wichtigen Beitrag für lebenswerte Städte. 

Gruppenfoto mit rund 40 Personen auf einem Marktplatz
Teilnehmende bei der Veranstaltung „KI macht Zukunft: Hessen spricht über Künstliche Intelligenz“, darunter Projektbeteiligte von Urban Climate, Christan Engelhardt (Landrat Kreis Bergstraße) und Kristina Sinemus (Digitalministerin in Hessen)

Der Clou: Das KI-Cluster im Rechenzentrum der Karl-Kübel-Schule rechnet nur dann, wenn die Sonne scheint. Denn die Energie dafür kommt aus dem eigenen Photovoltaik-Kraftwerk des Fördervereins der Karl-Kübel-Schule. Das zeigt, dass KI auch nachhaltig und umweltschonend genutzt werden kann. Außerdem erlaubt die eigene Arbeitsumgebung des KI-Clusters auch eine DSGVO-konforme Nutzung. Die „Schönwetter-KI“ wurde u. a. mit dem Preisgeld aus dem Ideenwettbewerb „KI-Ideenwerkstatt X Prototype Fund Hardware: Offene Technologien für den Umweltschutz“ finanziert und steht allen Klassen der Karl-Kübel-Schule sowie den anderen Projektbeteiligten zur Verfügung. 

Bei der der KI-Tour in Bensheim stieß „Urban Climate“ auf viel Interesse. Beim Drucken personalisierter Tassen kam man am Stand ins Gespräch – mit interessierten Bürger*innen, Schüler*innen aus benachbarten Schulen, Lehrkräften, Studierenden und Mitarbeiter*innen in Ausbildungsbetrieben, aber auch mit politischen Entscheidungsträger*innen. Unser Projektverantwortlicher Rainer Wieland berichtete, dass die sehr heißen Temperaturen dem Projekt in die Karten spielten, betonten sie doch die Dringlichkeit der Aufgabe. Denn Städte sind vom Klimawandel und Hitze besonders betroffen. Das Identifizieren von kühlen Orten in der Stadt ist deshalb eins der zentralen Handlungsfelder der nationalen Hitzeschutzstrategie.

KI-Pilotprojekte

Urban Climate ist eins von sechs Projekten, die im Rahmen des Ideenwettbewerbs „KI-Ideenwerkstatt X Prototype Fund Hardware: Offene Technologien für den Umweltschutz“ unterstützt mit 24.500 Euro unterstützt wurde. Der Prototype Fund Hardware ist ein Projekt der Open Knowledge Foundation Deutschland, dessen zweite Runde gemeinsam mit der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz durchgeführt wird.

Kontakt

KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz
c/o Impact Hub
Rollbergstr. 28A
12053 Berlin
+49 30 72618 0959 E-Mail schreiben