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12.06.2025

Open-Source-Lösung verfügbar: ToxFox erkennt Schadstoffe in Kosmetik

Die ToxFox App hilft Verbraucher*innen, Kosmetik- und Alltagsprodukte auf Schadstoffe zu prüfen.

Nach einem Jahr Entwicklungsarbeit ist es soweit: Der Code des neuen KI-Moduls für die ToxFox-App ist jetzt offen zugänglich. Die KI erkennt problematische Inhaltsstoffe auf Kosmetikverpackungen einfach per Foto.

Viele Kosmetikprodukte enthalten Inhaltsstoffe, die gesundheits- oder umweltschädlich sein können. Doch die Produktbeschreibungen sind oft unübersichtlich, die Begriffe schwer verständlich. Eine unabhängige Prüfung ist kaum möglich. Genau hier setzt die App ToxFox an. Sie erkennt bedenkliche Inhaltsstoffe auf Kosmetikverpackungen automatisch – einfach durch Hochladen eines Fotos der Inhaltsstoffe. 

Bisher erfolgte die Erkennung per Barcode-Scan. Mit dem neuen, von der KI-Ideenwerkstatt unterstützten Modul soll sie künftig direkt auf Textebene funktionieren. Denn Inhaltsstoffe ändern sich ständig, und die manuelle Pflege einer Datenbank ist aufwendig und fehleranfällig.

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Luise Körner vom BUND spricht über das Projekt.

Das KI-Modul nutzt Texterkennung (Optical Character Recognition, kurz OCR; auf Deutsch: Optische Zeichenerkennung), um die Inhaltsstoffe auf dem Foto zu extrahieren und digitalisieren. Danach gleicht sie die Angaben mit zwei Datenquellen ab:

  • einer offiziellen Liste von Kosmetikinhaltsstoffen (INCI) und
  • einer Liste bekannter Schadstoffe.

So entsteht eine klare Übersicht, welche Inhaltsstoffe enthalten sind und ob sie als bedenklich oder sogar kritisch gelten. 

Im letzten Jahr hat die KI-Ideenwerkstatt den BUND in der Entwicklung des Moduls intensiv begleitet und unterstützt – vom Launch bis zum Projektabschluss. Der entwickelte Code der KI-Anwendung ist frei und quelloffen in unserem Repository (Codeverzeichnis) verfügbar. Er ist unter der GNU Public License Version 3 veröffentlicht. 

Was steht im Repository?

Das Repository enthält:

  • den Quellcode der Anwendung (in Python),
  • eine Schnittstelle (API), die Bilddaten verarbeitet und Ergebnisse liefert,
  • eine integrierte Testumgebung, mit der die Genauigkeit der Erkennung überprüft werden kann,
  • sowie eine ausführliche Dokumentation, wie das Projekt selbst gestartet oder weiterentwickelt kann.

Wie können Interessierte den Code nutzen?

  1. Repository aufrufen:
    Das Projekt ist öffentlich auf GitHub.
  2. Code herunterladen:
    Über den grünen „Code“-Button → „Download ZIP“ oder per Git-Kommando:

    bash
    git clone https://github.com/[user]/ZUG-ToxFox.git
     
  3. Startanleitung befolgen:
    Die Datei README.md (in englischer Sprache) erklärt Schritt für Schritt, wie die Anwendung installiert und gestartet wird – mit oder ohne Docker.
  4. Eigene Daten verwenden:
    Organisationen können eigene INCI- oder Schadstofflisten einpflegen und die Software für eigene Zwecke anpassen, etwa für Bildung, Aufklärung oder Monitoring.

ToxFox ist eines von fünf KI-Pilotprojekten der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz. Mit der Veröffentlichung des Codes endet unsere Projektbegleitung. Das Projekt wird jedoch kontinuierlich vom BUND weiterentwickelt.

Kontakt

KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz
c/o Impact Hub
Rollbergstr. 28A
12053 Berlin
+49 30 72618 0959 E-Mail schreiben