Wo bist du Seegras? Unsere letzte Ausfahrt im Strelasund
© ZUG / Nadja Hannemann
Das Pilotprojekt „Wo bist du Seegras“ wurde mit einer letzten Datensammelfahrt offiziell beendet.
Heiter bis wolkig zeigte sich der Himmel Ende August in der Nähe von Stralsund: Hinaus ging es auf die Wamper Wiek, einer Bucht im Strelasund, die von Agrar- und Forstflächen umgeben und ausgedehnten Schilfufern umsäumt ist. Hier starteten wir zusammen mit einem lokalen Fischer eine letzte Datensammelfahrt im Rahmen unseres Pilotprojekts „Wo bist du Seegras?“.
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Unser Ziel: Das KI-Modell mit weiteren Trainingsdaten zu füttern. Zuvor waren wir in der Tromper Wiek und vor der Insel Usedom unterwegs, wo wir wertvolle Daten sammeln konnten. Den Open-Source Code haben wir bereits im Juni veröffentlicht. Mit unserer letzten Ausfahrt endet nun das gemeinsame Projekt mit dem WWF Stralsund und der KI-Ideenwerkstatt.
Wertvolle Erkenntnisse – auch ohne Seegras
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Die Hoffnung, in der Wamper Wiek Seegraswiesen zu finden, wurde an diesem Tag jedoch enttäuscht. Was stattdessen vor die Kamera kam: Ohrenquallen und Sandboden.
Die Gesamtergebnisse sind dennoch wertvoll für den Naturschutz. Die im KI-Pilotprojekt entwickelte Methodik kann beispielsweise auch dazu eingesetzt werden, um Daten zu validieren, die per Sonar gewonnen wurden – etwa, ob es sich um Seegras oder eine andere Pflanzenart handelt. So kann nicht nur der Zustand der Meeresumwelt genauer erfasst, sondern auch Renaturierungspotenziale sichtbar gemacht werden.
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Dank der Open-Source-Lösung kann das entwickelte KI-Modul von Forschungsinstitutionen, Behörden, Umweltorganisationen, Citizen-Science-Initiativen sowie allen, die Seegrasbestände effizient und ohne spezielles Equipment (benötigt werden Unterwasser-RGB-Kameras) erfassen möchten, genutzt werden. Die Datenerfassung ist auch auf Freizeit- oder Fischerbooten möglich, ohne tiefere technische Kenntnisse.